Die großen Vorbilder
Als zentrale Vorbilder für künstlerische Ausdrucksmittel wie Licht und Schatten dienen niederländische Maler wie Jan van Eyck. Anfangs übernehmen die Künstler im deutschsprachigen Raum aber nur einzelne Elemente der niederländischen Vorbilder, wie etwa spiegelnde Oberflächen oder Ansätze einer räumlichen Darstellung. Im Ganzen betrachtet bleibt der Abstand groß.


Rogier van der Weyden
Ab der Mitte des 15. Jahrhunderts kommt es zu einer zweiten Welle niederländischer Einflüsse, die sich auf das Werk des Brüsseler Stadtmalers Rogier van der Weyden zurückführen lassen. Anders als um 1430/40 werden jetzt nicht mehr nur Einzelaspekte aufgenommen, sondern Motive und ganze Kompositionen kopiert und in neue Zusammenhänge übertragen. Ein Beispiel ist der sogenannte Columba-Altar. Der Altar muss Künstler im weitesten Umkreis beeindruckt haben. Allein die Figur des Verkündigungsengels, der sich links außen auf der Innenseite des linken Flügels befindet, wird in unzähligen Varianten kopiert und wiederverwendet.